Martin - Deutsche Texte
Inhaltsverzeichnis
Martin - Verse à boire
Martin - So wünsch ich ihr ein gute Nacht
Martin - Ma Belle
Martin - Ode
Sutermeister - Sonntag auf dem Zürcher See
Martin - En revenant d'Auvergne
Martin - Chant de la petite Ville (tiré de La Nique à Satan)
Reichel - Le Voilier
Martin - Le Coucou
Martin - Janeton
D'Alessandro - Marche (tiré de 4 Vocalises pour chœur mixte a cappella)
Martin - Sonnet
Martin - Complainte des Vieux (tiré de La Nique à Satan)
Martin - Campagnarde
Vuataz - Si loin
Martin - Le petit Village
Martin - Nous sommes trois Souverains Princes
Marescotti - Avez-vous vu Jésus-Christ
Martin - Es ist ein Schnitter, heisst der Tod
Binet - L'Etang
Martin - Petite Eglise
Martin - Si Charlotte avait voulu…
Gagnebin - Chançon
Martin - Trimousette
Martin - Quand la Mer rouge apparut
Hemmerling - La Vigne fleurit (tiré de Rives bleues)
Peyrot - No 1 (Tiré de Trois Chœurs pour Voix de Femmes)
Martin - Canon (pour Werner Reinhart)
Martin - Chanson en Canon
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Martin - Verse à boire
Text: Volkslied aus Anjou
Es waren drei Mädchen aus der Gironde,
Alle drei stolz auf ihre Namen,
Schenk ein!
Die erste hiess Lise,
Die zweite Lison,
Lasst uns trinken!
Die dritte war Rosenherz,
Rosenherz ist ein schöner Name,
Schenk ein!
Es sind ihre Geliebten, die sie binden,
die sie binden mit drei Schnüren.
Lasst uns trinken!
Ihr jüngerer Bruder hält sie im Blick,
mit sanfter Miene und lächelnd,
Schenkt ein!
Sagt ihnen: «Meine Schwestern, ihr seid schön.
Eure Liebsten werden euch heimführen.»
Schenkt ein! Lasst uns trinken!
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Martin - So wünsch ich ihr ein gute Nacht
Text: Deutsches Volkslied aus dem 16. Jahrhundert
So wünsch ich ihr ein gute Nacht,
Bei der ich war alleine.
Ein traurig Wort sie zu mir sprach:
“Wir müssen beide scheiden.
Ich scheide weit, Gott weiss die Zeit.
Wiederkommen, das bringt Freude!“
Und nächten, da ich bei ihr war,
Ihr Antlitz stund voll Röte.
Sie sah den Knaben freundlich an:
“Der lieb Gott dich behüte!
Mein Schimpf und Scherz!
Scheiden bringt Schmerz,
Des bin ich worden inne.“
Das Mägdlein an dem Laden stund,
Hub kläglich an zu weinen:
“Gedenk daran, du junger Knab,
Lass mich nicht lang alleine!
Kehr wieder bald, mein Aufenthalt,
Lös mich von schweren Träumen!“
Der Knab wohl über die Heide ritt,
Er warf sein Rösslein herumme :
“Nun gsegn dich Gott, mein schönes Lieb,
Wend deine Red nicht umme!
Beschert Gott Glück,
wend nimmer zurück.
Ade, meins Herzens Krone!“
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Martin - Ma Belle
Text: Französisches Volkslied aus dem 17. Jahrhundert
Meine Schöne, meine Allerschönste,
Ich liebe dich auf immer.
Meine Schöne, meine Allerschönste,
Erwidere meine Liebe.
Wenn ich hundert Stimmen hätte,
Alle sprächen nur von ihr;
Wenn ich hundert Stimmen hätte,
Alle sprächen sie zu ihr:
Meine Schöne, meine Allerschönste,
Ich liebe dich auf immer.
Meine Schöne, meine Allerschönste,
Erwidere meine Liebe.
Ihr zu gefallen, gefallen ohne Unterlass,
Mein Herz kennt keinen anderen Wunsch.
Ihr zu gefallen, gefallen ohne Unterlass,
Bedeutet ein Leben wie im Himmel.
Von mir sagt sie,
was ich im Rausche sage.
Von mir sagt sie,
was ich sage, wenn ich sie erblicke:
Ihm zu gefallen, gefallen ohne Unterlass,
Mein Herz kennt keinen anderen Wunsch.
Ihm zu gefallen, gefallen ohne Unterlass,
Bedeutet ein Leben wie im Himmel.
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Martin - Ode
Text: Pierre de Ronsard (1524-1585)
Der Ceres seien die Ähren,
die Wälder den Satyren,
Chloris sei das frische Gras,
Phoebus der grüne Lorbeer,
der Ölbaum sei der Minerva,
die schöne Pinie der Kybele;
das leise Säuseln sei den Zephyren,
Pomona die süssen Früchte,
die Wasser seien den Nymphen geweiht,
der Flora die schönen Blüten;
doch Nöte und Tränen
seien den Kindern der Aphrodite.
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Sutermeister - Sonntag auf dem Zürcher See
Text: Carl Rudolph Hagenbach (1801-1874)
Sonntag ist es, Sonntag heute,
Klingend trägt von Ort zu Ort
Trautes, liebliches Geläute:
Glockenreines Sonntagswort.
“Sonntag, Sonntag“, schallt es hüben,
“Sonntag“ ist der Widerhall,
“Sonntag“ hüben, “Sonntag“ drüben,
Lauter Sonntag überall!
Doch wie klingt’s in deinem Herzen?
Leuchtet dir der Sonnentag,
Der den Scherzen wie dem Schmerzen
Die Versöhnung bringen mag?
O so lern’ es, lern’ es heute,
Lass verklingen Lust und Schmerz,
und es bringe das Geläute
Dir den Sonntag in das Herz.
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Martin - En revenant d'Auvergne
Text: Volkslied aus der Auvergne
Auf dem Rückweg aus der Auvergne,
Der Auvergne, meinem Land,
Durch die Limagne ziehend,
Von der Limagne nach Paris -
Die Savoyarde singend,
Die Montagnarde tanzend,
Heh! Lustiger Coco, heh! Lustiger Coco!
Komm und schaue den Tanz
Des kleinen Kindes.
Eine zahnlose Alte
Sagte mir: «Mein kleiner Freund,
Lass mich doch den Tanz sehn,
Den Tanz aus deinem Land!
Singe die Savoyarde,
Tanze die Montagnarde.»
Heh! lustiger Coco, heh! lustiger Coco!
Nein, du wirst ihn nicht sehen, den Tanz
Des kleinen Kindes.
Ein junges Mädel
Sagte mir: «Mein kleiner Freund,
Zeig mir doch den Tanz,
Den Tanz aus deinem Land!
Singe die Savoyarde,
Tanze die Montagnarde.»
Heh! lustiger Coco, heh! lustiger Coco!
Und ihr zeigte ich den Tanz
Des kleinen Kindes.
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Martin - Chant de la petite Ville (tiré de La Nique à Satan)
Text: Albert Rudhardt (1894 - 1944)
Dort ist unsere kleine Stadt,
Sie hoffet unserer Ankunft.
Wie damals wird sie ihren Abkommen
Guten Schutzraum bieten.
Unsere Dielen werden ausgetreten sein,
Und unsere Dächer werden Rinnen haben,
Aber sollten unsere Mauern eingefallen sein
So werden wir die Steine noch finden!
Wenn der Wind durch die Löcher schleicht,
Wie Katzen durch ihr Türchen,
Wird es noch immer unser Heim sein,
Und besser als die Mulde einer Lichtung.
Dort ist unsere kleine Stadt,
Sie hoffet unserer Ankunft.
Wie damals wird sie ihren Abkommen
Guten Schutzraum bieten.
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Reichel - Le Voilier
Text: Victor Hugo (1802-1885)
Es ist ein herrliches Schiff,
gewieget in lächelnder Flut,
das auf dem pazifischen Ozean,
kommt von der Seite des Ostens!
Dran bricht die Flut sich in Funken,
die Segel sind Flügeln gleich
im Luftzug der kommt, sie zu blähen.
Es treibt auf den Strand zu, und,
wie ein schwimmender Schwan
spürt man, dass es wegfliegen könnte.
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Martin - Le Coucou
Text: Paul-Jean Toulet (1867 - 1920)
Der Kuckuck singt im schlafenden Wald. Die Morgendämmerung ist noch rot,
Und der alte Pfau, mit Iris geschmückt Schmettert in die Ferne seinen goldenen Ruf.
Die Tauben meiner Cousine
Weinen wie ein Kind.
Die Truthahn schlägt lachend um sich:
Er rennt, er rennt, er rennt, er rennt in die Küche. Oh!
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Martin - Janeton
Text: Roland Stæhli (1917 - 2010)
Janeton möchte sich vermählen.
Das ist zum Lachen!
Janeton möchte sich vermählen,
Es ist zum Scherzen und Weinen.
Sie liebt einen galanten Füsilier,
Das ist zum Lachen, das ist ein Spass.
Heut Morgen haben sie sich verlobt,
Das ist zum Lachen!
Heut Morgen haben sie sich verlobt,
Es ist zum Scherzen und Küssen!
Sonntag möchten sie sie sich vermählen,
Um sich zu streiten, um sich zu lieben.
Janeton möchte sich vermählen.
Das ist zum Lachen, das ist ein Spass.
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D'Alessandro - Marche (tiré de 4 Vocalises pour chœur mixte a cappella)
Kein echter Text.
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Martin - Sonnet
Text: Pierre de Ronsard (1524-1585)
Ich sende Euch einen Strauss, den meine Hand
Soeben aus blühenden Blumen gepflückt:
Wer hätte sie nicht zu dieser Stunde gebrochen,
Wo sie doch morgen zur Erde schon fallen.
Möge euch dies ein Beispiel sein,
Dass Eure Schönheit, obgleich sie blüht
In kurzer Zeit all wird verwelken,
Und wohl wie Blumen plötzlich vergeh’n.
Die Zeit vergeht, die Zeit vergeht, Madame;
Nein, nicht die Zeit - sondern wir vergeh’n,
Und bald werden wir unterm Grabsteine liegen.
Und diese Liebe, von der wir sprechen,
Wenn wir tot sind, wird nichts Neues mehr sein.
Darum liebt mich, solang Eure Schönheit währt.
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Martin - Complainte des Vieux (tiré de La Nique à Satan)
Text: Albert Rudhardt (1894 - 1944)
Immer dasselbe Lied…
Immer dasselbe Lied.
Wenn du dein Korn schon im Speicher glaubst
Kommt zur Ernte der Sturm!
Bist du glücklich...
So rächt sich die Hölle.
Immer dasselbe Lied.
Es kommt dem Schicksal nicht zupass
Wenn die Tafel zu reich gedeckt ist.
Bis zu deinem Todestag fühlst
Du die Schläge deines Lebensbiestes.
Immer dasselbe Lied.
Das Unglück schlägt zu ohne Gehör,
Die Stärksten bringt es zum Sturz.
Hast du den ganzen Tag gearbeitet:
Kommt der Abend, sind deine Hände leer.
Ah! Immer dasselbe Lied.
Es bleibt in dir nur Überdruss
Für dein bitteres Leben
Und du spucktest jeden Glauben aus,
Und verleugnetest Vater und Mutter!
Auf dem Grunde von allem liegt nichts.
Man kann noch so viel reden, noch so viel tun,
letztendlich verendet man ein wie ein Hund.
Es ist Elend und immer wieder Elend!
Immer dasselbe Lied.
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Martin - Campagnarde
Texte: Volkslied aus Frankreich
Eho! Eho! Eho!
Die Lämmer ziehen zur Ebene
Eho! Und die Wölfe sind im Wald.
Solange an Brunnenrändern
Oder in kühlen Bächen
Die Schafe ihre Wolle baden
Tanzen wir dort auf dem Hof. Eho!
Doch manchmal zu beinahe Zwanzig
Entfernen sie sich von der Herde,
Um unter die Eichen zu gehen
Auf der Suche nach neuem Gras. Eho!
Und jene fernen Schatten
Verbergen ihre Henker vor ihnen,
Denn trotz ihrer vergeblichen Klagen,
Reissen die Wölfe die Lämmer. Eho!
Du bist mein Lamm, meine Königin
Die grossen Städte der Wald.
Deswegen, meine Madleine,
Verlasse nie das Dorf. Eho!
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Vuataz - Si loin
Text: Emile Barateau (1792 - 1870)
Wenn sie abends singen an Bord
Ihre tausend frohen Gesänge,
Diese Lieder, die sie verzaubern,
Stimmen mich traurig, voll Sorge.
Doch wenn der Stern sich hebt,
Ist Gott dennoch mein Zeuge,
Anstatt zu singen, träume ich,
Von meiner Mutter, ach! so fern.
Beim Zeichen zur Schlacht wird
Das Feuer für Euch leuchten;
Inmitten des Gefechtes,
Sei dein Kind an vorderster Front.
Doch wenn der Stern sich hebt,
Ist Gott immer mein Zeuge,
Anstatt zu zittern, bete ich,
Für meine Mutter, ach! so fern.
Wenn auf dem Ozean, dicht vorbei
Ein Schiff nach Frankreich kreuzt,
Schaue ich in die Lüfte
Und beneide den Vogel.
Wie er nach meinem Vaterland zieht,
Ist Gott noch stets mein Zeuge,
Weinend erinner’ ich mich und bete,
Für meine Mutter, ach! so fern.
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Martin - Le petit Village
Text: Charles Ferdinand Ramuz (1878 - 1947)
Die jungen Mädchen drehen sich, rotes Kleid und weisser Rock,
Es ist Sonntag, das Wetter ist schön.
Welche dieser schönen Damen wähltet ihr,
Welchen dieser schönen jungen Herrn?
Die jungen Mädchen drehen sich auf dem Platz im Dorf,
Die jungen Mädchen drehen sich, weisses Kleid und blauer Rock,
Die Schönste im Kreise heisst Marion.
Die jungen Mädchen drehen sich, graues Kleid und grauer Rock,
Und der Mond lächelt für sie.
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Martin - Nous sommes trois Souverains Princes
Text: Traditionelles Weihnachtslied
Wir sind die drei höchsten Fürsten des Ostens
Und reisen aus unseren Provinzen ins Abendland
Um dem König der Könige bei seiner Geburt zu huldigen
Und die milden Gesetze zu empfangen, die sein Kindsein schenkt.
In diesen Behältern bringen wir einige Geschenke
Von vortrefflichsten Gewürzen, Gold und Weihrauch.
Euch, Herr, seien diese schönen Schätze und unsere Huldigung!
Segne die drei Weisen mit dem Erhalt von Myrrhe und Gold.
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Marescotti - Avez-vous vu Jésus-Christ
Text: Entnommen der Sammlung «Réveillez-vous donc, pastoureaux» zehn Weihnachtslieder, Autor unbekannt
Habt ihr Jesus Christ gesehen,
von welchem jeder spricht?
Ja, ja, ja das hab’ ich
In Bethlehem, nur halb bedeckt.
Nur halb bedeckt, der grosse König
Kann das sein bei diesem Frost?
Ja, ja, ja, halb bedeckt,
Auf dem Heu voll Demut.
Hirte, gehn wir, wenn du magst,
Schau’n wir beide das heilige Kind!
Doch, doch, doch, glaube mir,
Wir werden’s mehr als einmal sehn.
Doch zur Weihnacht singen wir
Und dem Herrn im Himmel zum Lob
Ja, ja, ja der voller Lieb’
Kommt uns zu retten an diesem heil’gen Tag.
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Martin - Es ist ein Schnitter, heisst der Tod
Texte: Deutsches Volkslied
Es ist ein Schnitter, heisst der Tod;
Hat G’walt vom grossen Gott.
Heut’ wetzt er das Messer,
es schneidt schon viel besser
bald wird er drein schneiden,
wir müssen’s erleiden:
Hüt dich, schöns Blümelein!
Was heut noch grün und frisch da steht,
wird morgen weggemäht:
Die edle Narzissel,
die himmlische Schlüssel,
die schön’ Hyazinthen,
die türkischen Binden.
Hüt dich, schöns Blümelein!
Vielhunderttausend ungezählt,
Da unter die Sichel hinfällt!
Rot Rosen, weiss Lilien,
beid wird er austilgen,
ihr Kaiserkronen,
man wird euch nicht schonen.
Hüt dich, schöns Blümelein!
Trutz Tod! Komm her, ich fürcht dich nit,
Trutz, komm und tu ein Schnitt!
Wann er mich verletzet,
So werd ich versetzet.
Ich will es erwarten,
in himmlischen Garten:
Freu dich, schöns Blümelein.
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Binet - L'Etang
Text: Charles Ferdinand Ramuz (1878 - 1947)
Jeden Abend erwartet der Teich unter Weiden den Mond.
Er liebt seine runden Wangen
und seine grauen Augen
in dem gelben Antlitz.
Er steht lange still
wie einer, der Ausschau hält,
der nicht kommt.
Doch plötzlich
Ah! Da ist er.
(Ja, er ist es, doch er ist es, er ist es über dem Wald).
Er glaubt es und glaubt es nicht,
er muss einfach glauben.
Eine Brise zieht über sein schwarze Wasser.
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Martin - Petite Eglise
Texte: Henri Devain (1912 - 1998)
Kleine Kirche, kleine Kirche,
in dem Talesgrund.
In den Windhauch streust du
Dein hübsches Glockenspiel.
Läute, läute!
Milde Glocke,
Dein klarer Ruf zur Vernunft.
Läute, Läute!
Unser Sein ist flüchtig,
Läute,
Unser Leben ist von kurzer Dauer.
Er ruft uns, er ruft uns
Zu jeder Jahreszeit,
Lasst uns Treue wahren
Dem hübschen Glockenspiel.
Gleicht es einem Wirbelwind,
Schenkt es ausgelass’ne Freude,
Dein frohes Glockenspiel.
Und schlägt die Stunde, und schlägt die Stunde
Der letzten Gnade
Spricht zu jenen die weinen
Dein frommes Glockenspiel, mildes Glockenspiel.
Fliege, fliege!
Leichte Seele,
Des Vaters Türen öffnen sich!
Fliege, Fliege!
Unser Sein ist flüchtig,
Fliege,
Unser Leben ist von kurzer Dauer.
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Martin - Si Charlotte avait voulu…
Texte : Roland Stæhli (1917 - 2010)
(Lanturlaire, lanturlu)
Hätte Charlotte eingewilligt
Ihren Soldaten zu heiraten,
(Mirliton, mirlitontaine)
So wär er glücklich auf Erden
Und spürte nie wieder Verlangen
Zu verschwinden mitten im Krieg
Um seine arme Liebe zu töten
und sein so schweres Herz zu durchbohren.
(Lanturlu, lanturlu)
Du schelmische Liebe!
Doch Charlotte begehrte nur
Einen Hauptmann zu heiraten.
(Capiston, capistontaine)
Und keine wollene Tresse,
Deshalb wird sie nie wieder
Trotz ihrer Schmerzen
Eine glühendre, schönere Liebe finden
Als jene, die für zu schwer befunden war.
(Lanturlu, lanturlu)
Du schelmische Liebe!
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Gagnebin - Chançon
Text: nach einem Gedicht von Othon de Grandson (1340? - 1397)
Sie, die schön ist, lieblich und hübsch.
So trefflich, keine gleichet ihr,
Euer Name erfüllt mein ganzes Gehör,
Meine Augen sehen nur Euch,
Die ich so sehr liebe.
Sehnen brennt in mir Tag und Nacht
Und sagt mir: Liebe! Denn ich rate es dir,
Jene, die schön ist, lieblich und hübsch.
So trefflich, keine gleichet ihr.
Und da Amor, dem ich gehorchen will,
möchte, dass ich mich gänzlich der Liebe hingebe,
wird meine Liebe ganz wunderbar sein.
Und, ihm zur Ehre gereichend, ihr dienen
Ihr, die schön ist, lieblich und hübsch.
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Martin - Trimousette
Texte: Volkslied
Es ist Mai, der Monat Mai,
Es ist der schöne Monat Mai.
Bei der Rückkehr auf die Felder
Fanden wir den Weizen so gross,
Den Weissdorn in Blüte
Vor dem Herrn.
Wenn du dein lieb Kind schlafen legst,
So legst du’s nieder, weckst es auf
In jeder Stunde des Tages
Vor dem Herrn.
Ein kleiner Halm von eurem Mehl
Sei nicht zum Trank und nicht zur Speis,
Er forme eine Kerze euch
Zu leuchten an die edle Frau
Vor dem Herrn.
Gnäd’ge Frau wir danken Euch.
Für euren guten Willen
Wollen wir euer Haus mit Gebet segnen
Wenn wir es wieder verlassen
Vor dem Herrn.
Es ist Mai, der Monat Mai,
Es ist der schöne Monat Mai.
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Martin - Quand la Mer rouge apparut
Text: Volkslied
Als das rote Meer erschien
Vor den Augen Gregors,
Dachte dieser Trinker doch,
Er müsste weiter trinken.
Doch mein Nachbar war gescheiter
Sah: das war kein Wein.
Hat ihn lassen gehen
Ohn’ ein Tropf zu trinken.
Alexander, dessen Namen
Kennt die ganze Erde
Liebte Kanons sicher nicht
So sehr wie volle Gläser.
Wenn denn Mars, der Kriegesgott
Verdient so viel’ Lorbeeren
Woran woll’n wir glauben denn
Ausser gut zu trinken.
Gideon, der gute Mann,
vollbrachte einige Wunder
Nutzte zu dem Aufstand wohl
Nichts als lauter Flaschen.
Mögen uns nun heute auch
Wie ihm Flaschen reichen.
Lass uns ziehen in den Krieg
Mit den grossen Gläsern!
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Hemmerling - La Vigne fleurit (tiré de Rives bleues)
Text: Géo H. Blanc (1908 - 1991)
Es blüht die Rebe zur Juninacht
Ich führe dich zwischen blaue Mauern
Wo der Liebesduft weht.
Über den singenden See
Hat der Fischer seine schwimmenden Lichter gestreut.
Der Maler des Himmels hat
Seine blonden Sterne ausgeworfen.
Es naht die schwere Stunde
Wo der Nachtvogel
Vom den hohen Hügeln
Sein Lied fallen lässt
Wie einen sanften Wasserfall.
Es blüht die Rebe zur Juninacht.
Komm!
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Peyrot - No 1 (Tiré de Trois Chœurs pour Voix de Femmes)
Texte : ?
Die Luft so mild
Der Himmel so rein und das Wasser so klar
Und man atmet
Und man hofft.
Oh - so sehr zu lieben!
Die Luft, das klare Wasser und das Licht
Dich so sehr zu lieben, Klarheit des Himmels
Die Erde überflutend, Quelle der Reinheit.
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Martin - Canon (pour Werner Reinhart)
Texte: Pierre de Ronsard (1524 - 1585)
Besässe ich einen wertvollen Schatz
Oder Schiffe beladen mit Gold
Bilder oder Medaillen von Kupfer
Oder Juwelen, für deren Anhäufung
Man so viele Meere überquert.
Wenn der Tag von neuem erwacht,
Machte ich dir aus allem ein Geschenk.
Aber: das gefällt dir nicht!
Du machst dir nichts aus Reichtum
Der uns lediglich verwundert;
Darum will ich dir schenken das Gut,
Was die Musen mir gegeben.
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Martin - Chanson en Canon
Texte: Charles Ferdinand Ramuz (1878 - 1947)
Das Leben ist ein wenig wie ein Tanz:
Der Beginn macht Freude.
Ein Kornett, eine Klarinette -
Das Aufhören macht Freude
Und die Posaune ist ausser Atem.
Man bedauert das Ende
Der Kopf dreht sich; es wird Nacht.