Der norwegische Pianist Joachim Carr hat sich über die vergangenen Jahre als einer der aufregendsten skandinavischen Künstler etabliert. Er gewann diverse internationale Preise, u. a. den Ersten Preis, Publikumspreis, sowie Sonderpreis des Bergen Philharmonischen Orchesters beim 14. Klavierwettbewerb “International Edvard Grieg Competition”. Im Jahr zuvor hatte er bereits den Coup de Coeur Preis für sein Recital beim 25. “Concours Clara Haskil” gewonnen. Im Anschluss an sein Debütkonzert 2015 in der Aula der Osloer Universität – eine lange Tradition im norwegischen Musikerleben - erhielt Carr den Robert Levin Preis. Er ist zudem langjähriger Empfänger des “Norwegian Government Grant” für Künstler.
Als vielseitiger Kammermusiker gewann er diverse Auszeichnungen in Duo- und Trioformation, insbesondere Erste Preise beim “10th Concours International de Musique de Chambre de Lyon” und dem “Boris Pergamenschikow Preis” für zeitgenössische Kammermusik in Berlin. Antje Weithaas, Radovan Vlatkovic, Lars Anders Tomter, Bruno Philippe, Hayoung Choi, Ingrid Fliter, Bertrand Chamayou und das Doric String Quartet zählen zu seinen Kammermusikpartnern.
Mit Solo-Recitals und in verschiedenen Kammermusikformationen trat Carr unter anderem beim Klavierfestival Ruhr, Zermatt Festival, Bergen International Festival, Lofoten Klavier Festival, Rosendal Kammermusikfestival, Bach Festival Moscow, PODIUM Festival Esslingen, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und dem Salzburger Kammermusikfestival auf.
Als Solist konzertierte er u. a. mit dem Königlichen Philharmonischen Orchester Stockholms, dem Litauischen Nationalorchester, dem Trondheim Symphonieorchester, dem Norwegischen Rundfunk- Orchester und dem Norwegian Arctic Philharmonic Orchestra. In diesem Rahmen arbeitete er mit renommierten Dirigenten wie Alexander Vedernikov, Gintaras Rinkevicius, Miguel Harth-Bedoya, Arvid Engegård, Eivind Aadland und Bjarte Engeset zusammen. Beim Abschlusskonzert des Bergen International Festival 2017 hatte er die Ehre, das Grieg Klavierkonzert mit dem Bergen Philharmonischen Orchester unter John Storgårds zu konzertieren.
Carr wurde 1988 in Bergen geboren. In seiner Jugend erhielt er wichtige musikalische Impulse von den Pianisten Jan Henrik Kayser, Håvard Gimse und Leif Ove Andsnes. Nach Studien am Barratt Due Institute of Music in Oslo mit dem tschechischen Pädagogen Jiri Hlinka setzte Carr seine Ausbildung mit Eldar Nebolsin an der Hochschule für Musik “Hanns Eisler” in Berlin fort. Weitere künstlerische Anregungen erhielt er von Ferenc Rados und Rita Wagner.
Im Jahre 2014 veröffentlichte er sein Debutalbum mit Claves Records mit frühen Werken von Schumann, Brahms und Berg. Von Kritikern gerühmt erhielt das Album 5 Diapason, eine hohe Auszeichnung des französischen Magazins DIAPASON. Zudem nahm er für Naxos Werke von Liszt und Halfdan Cleve auf und veröffentlichte mit Avi-music Live-Aufnahmen vom Klavierfestival Ruhr.
Neben dem klassischen Repertoire – vor allem der Romantik und dem frühen 20. Jahrhundert – widmet sich Carr anderen Genres und arbeitet regelmäßig mit Jazz- und Folkmusikern zusammen. Er verfolgt den Anspruch, eigene Improvisationen in seine Konzertprogramme zu integrieren. Zudem ist er Mitglied des Glorvigen Tango Quartetts.