(2021) Frauenstimmen - Duo Anna Fortova, Kathrin Schmidlin
Kategorie(n): Kammermusik Piano Raritäten
Instrument(e): Violoncello Piano
Hauptkomponist: Nadia Boulanger
CD-Set: 1
Katalog Nr.:
CD 3029
Freigabe: 07.02.2021
EAN/UPC: 7619931302928
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FRAUENSTIMMEN - DUO ANNA FORTOVA, KATHRIN SCHMIDLIN
„Vor fünfzig Jahren, am 7. Februar 1971, wurde in der Schweiz endlich das Frauenstimmrecht auf Bundesebene eingeführt. Dieser zu 100 % weibliche Rekord möchte an dieses Ereignis erinnern, aber auch daran, dass Claves in der Schweiz (im Jahr 1968...) von einer Frau gegründet wurde: Marguerite Dütschler !“
FRAUENSTIMMEN
Mit Kompositionen aus Ost und West werden hier starke Stimmen von sechs Komponistinnen aus gegensätzlichen Kulturen vereinigt. Die Musik spannt einen weiten Bogen von der Romantik über den Impressionismus und Neoklassizismus bis zur Gegenwart. Bildhafte Eindrücke wechseln mit absoluter Musik ab, strenge Sonatenform mit freien Gebilden voll delikater Klangpoesie.
Das von Beethoven, Brahms, Bruckner, Bartók und weiteren B-Komponisten dominierte Standardrepertoire des 19. und 20. Jahrhunderts wird immer mehr von lange vergessenen oder unterdrückten Werken aufgefrischt, die von Komponistinnen mit demselben Anfangsbuchstaben stammen: Grażyna Bacewicz, Agathe Backer-Grøndahl, Elsa Barraine, Amy Marcy Beach, Sylvie Bodorová, Mel Bonis, Henriëtte Bosmans, Lili und Nadia Boulanger und Joanna Bruzdowicz.
Durch ihr tragisches Schicksal miteinander verbunden sind Lili Boulanger und Vítězslava Kaprálová, starben beide doch mit nur 24 Jahren.
Als Tochter des Janáček-Meisterschülers Václav Kaprál in Brno (Brünn) zur Welt gekommen, fiel Vítězslava Kaprálová (1915-1940) als musikalisches Wunderkind auf. Fünfjährig hatte sie ersten Klavierunterricht genossen, mit neun Jahren begann sie zu komponieren. Am Prager Konservatorium beim Dvořák-Schüler Vítězslav Novák (Komposition) und bei Václav Talich (Dirigieren) ausgebildet, lebte sie seit 1937 in Paris, wo sie abschliessende Kompositionsstudien bei Bohuslav Martinů betrieb. Einen durchschlagenden Erfolg erzielte sie 1938 mit der selbst dirigierten Aufführung ihrer Sinfonietta militare am 16. Fest der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik in London. Ihr schöpferischer Leitspruch lautete „Ich will es den Männern zeigen!“. Von zwei geplanten Ritornellen konnte sie im Todesjahr nur das hier vorliegende vollenden, das vor Frauenpower strotzt.
Schon mit fünfundzwanzig Jahren als Komponistin verstummt, schuf sich die in Paris geborene und gestorbene Nadia Juliette Boulanger (1887-1979) nur als Kompositionslehrerin einen Namen. Von den Trois Morceaux sind die ersten beiden aus früheren Orgelstücken hervorgegangen, das dritte ist eine mit Hispanismen angereicherte Originalkomposition.
Als erste Gewinnerin des legendären Grand Prix de Rome wurde die Pariserin Marie-Juliette Olga Lili Boulanger (1893-1918) über Nacht berühmt. Schon als Kind häufig erkrankt, starb sie zehn Tage vor dem Tod ihres Vorbildes Debussy am 15. März 1918. Die stimmungs- und ausdrucksvollen Szenen D‘un vieux jardin und D‘un jardin clair und den Cortège brachte die mit der Kantate Faust et Hélène ausgezeichnete Komponistin 1914 in Rom zu Papier. Kühne harmonische Rückungen fallen im ersten Stück auf, Debussy-Einflüsse in den beiden folgenden.
Henriëtte Hilda Bosmans (1895-1952) kam in Amsterdam zur Welt, wo sie am Konservatorium und privat beim Komponisten Willem Pijper studierte. Von ihr stammen nebst zahlreichen Liedern auf französische Texte mehrere Konzertstücke, ein Streichquartett und die 1919 komponierte Sonate in a-Moll für Violoncello und Klavier. Wuchtige Akkordschläge zu Beginn des majestätischen Kopfsatzes und in den Schlussstakten des vierten Satzes bilden einen zyklischen Zusammenhang.
Felix Mendelssohn Bartholdys Schwester Fanny Caecilia Hensel-Mendelssohn (1805-1847) wurde in Hamburg geboren, heiratete 1829 den Maler Wilhelm Hensel und starb in Leipzig. Der aus 12 Charakterstücken bestehende Zyklus Das Jahr von 1841 entstand als Echo auf eine Italienreise. Der Geist eines Liedes ohne Worte durchweht das Frühlingslied „Mai“. Im „Juli“ spitzt sich der Mittelteil dramatisch zu, tiefe Tremoli klingen unheilvoll und bilden den grössten Kontrast zu den melancholischen Empfindungen im „September. Am Flusse“. Im „November“ setzt „appassionato“ ein Novembersturm ein.
Stephanie Haensler wurde 1986 in Baden geboren und studierte an der Zürcher Hochschule der Künste bei Robert Zimansky (Violine) und Isabel Mundry (Komposition). Ihre Komposition „ni dónde, ni cómo“, das auf einem gegen Gewalt an Frauen protestierenden Text eines chilenischen Künstlerinnen-Kollektivs basiert, schrieb sie im Auftrag von Kathrin Schmidlin und Anna Fortova zum fünfzigjährigen Jubiläum des Schweizer Frauenstimmrechts 2021. Die Komponistin geht darin den Fragen nach, wo die Freiheit beginnt und was es heisst, eine Stimme und das Recht zu haben, sich zu äussern und mitbestimmen zu dürfen.
Die vielen differenzierten Ausdrucksbezeichnungen und Spielanweisungen bringen die Stimmen unterdrückter und missbrauchter Frauen mit feinsten emotionalen Abstufungen zum Ausdruck. Im gründlichen Ausloten von Klang und Geräusch beweist die gesellschaftlich engagierte Musikerin ihre kompositorisch brillante Meisterschaft.
Walter Labhart
REVIEWS
« [..] Imaginé pour célébrer le 50e anniversaire du suffrage féminin en Suisse par la violoncelliste Anna Fortova et la pianiste Kathrin Schmidlin, l’album «Frauenstimmen » (Voix de femmes) dresse le portrait de ces compositrices qui ont comme point commun d’avoir impressionné leurs contemporains par un talent musical hors du commun, sans pour autant entrer durablement au répertoire. La maigre place donnée à la femme n’est pas seule en cause. Si la maladie ne les avait pas fauchées à 24 ans, Lili Boulanger et Vitezslava Kapralova auraient certainement fait parler d’elles loin à la ronde. La compositrice tchèque n’a-t-elle pas affirmé «Je veux en montrer aux hommes»? La diatribe féministe de Stephanie Haensler (née en 1986) qui clôt le disque montre aussi de quel bois les compositrices d’aujourd’hui se chauffent! » - Matthieu Chenal, juin 2021
« Frauenstimmen lautet der mächtige Titel einer CD, auf der die Cellistin Anna Fortova und die Pianistin Kathrin Schmidlin tolle Werke von sechs Komponistinnen spielen: von der Romantik bis in die Gegenwart, von Paris bis Prag. Darunter zu finden «Ni donde, ni como» der Badener Komponistin Stephanie Haensler, das auf einen gegen Gewalt an Frauen protestierenden Text chilenischer Künstlerinnen baut. » - Christian Berzins, März 2021
« [..] Kathrin Schmidlin gab diese pianistischen Kostbarkeiten in der Villa Boveri mit unendlich fein abgestuftem Anschlag wieder. Den zarten Lyrismen der Pariser Komponistin, die wie ihre tschechische Kollegin Kapralová mit nur 24 Jahren gestorben war, wurde sie mit ungemein differenziertem Feingefühl im selben Masse gerecht wie den poetischen Qualitäten von vier Stücken aus dem Zyklus «Das Jahr» von Fanny Hensel- Mendelssohn. Von diesen genialen Charakterstücken fesselte durchgehend der hoch virtuos wiedergegebene «November » mit seinen aufwühlenden Herbststürmen. [..] » - Walter Labhart, Oktober 2020
« Vor fünf Jahren wurden Cellistin Anna Fortova und Pianistin Kathrin Schmidlin zum Duo. Hier spielen sie Werke von Komponistinnen aus drei Jahrhunderten. Fanny Hensel, Nadia und Lili Boulanger sind bis heute bekannt. Vitezslava Kapralova und Henriëtte Bosmans gilt es zu entdecken. Dieses vielfältige Programm gipfelt in einer Komposition der Aargauerin Stephanie Haensler, die sie zum 50. Jahrestag des Frauenstimmrechts schrieb. » - Frank von Niederhäusern, März 2021
« [..] Ici, la problématique politique de la liberté d'expression, du libre choix et de la contrainte rejoint les préoccupations de tout créateur. La Tchèque Anna Fortova et la Suisse Kathrin Schmidlin sont à la hauteur des enjeux par la qualité du son, l'homogénéité de leur équipe et la puissance expressive qui émane de leur engagement musical. » - Jacques Bonnaure, mai 2021
« [..] Einstieg und Abschluss des Albums sind besonders kraftvoll: Das Ritornell der tschechischen Komponistin Vitĕzslava Kapralova von 1940 springt virtuos von lyrischen Linien zu schnellen Laufen und Doppelgriffen. Die Weltersteinspielung des Stucks „ni donde, ni como“ der Komponistin Stephanie Haensler ist eine Auftragskomposition fur das Duo und erprobt auf knapp sieben Minuten die unterschiedlichsten Klang - und Gerauschfacetten des Cellos und des Klaviers. Die Stimmen unterdruckter Frauen sollen so horbar werden. Damit schlagt das in der Schweiz ansassige Duo den Bogen zum Titel des Albums: „Frauenstimmen“ bezieht sich zum einen auf das 50-jahrige Jubilaum des Frauenstimmrechts in der Schweiz und zum anderen darauf, dass die Stimmen der Frauen, der Komponistinnen in der Musik immer noch zu wenig horbar sind. Dass die Produktion mittels Crowdfunding finanziert werden musste, sagt dabei schon das meiste aus uber den Stand der Gleichberechtigung. » - Dorothee Riemer, Juli 2021
« [..] Die beiden Musikerinnen klingen und agieren sehr synchron. Die Tonqualität ist klar, rhythmisch agieren beide sehr präzise und eingespielt. Insgesamt ist dies eine souveräne Präsentation der Werke der Komponistinnen. Die CD biete einen schönen Einstieg in die Thematik der weiblichen Repräsentation und regt zum Nachdenken und Nachforschen an. Das Booklet in Deutsch und Englisch enthält neben den Biografien der Interpretinnen einen kurzen Überblick über die Komponistinnen und die hier eingespielten Werke. » - Anneke Link, April 2021
« Dans le domaine de la musique dite «savante», les compositrices sont nettement moins représentées et reconnues. Mais le 50e anniversaire du droit de vote des femmes permet à la violoncelliste Anna Fortova et à la pianiste Kathrin Schmidlin de rappeler qu’elles se sont battues pour se faire entendre. Les oeuvres en duo ou pour piano seul de ce disque mettent en valeur des Voix de femmes du XIXe au XXIe siècles, romantiques, impressionnistes, contemporaines. Qui n’ont rien à envier en force ni en inventivité. [..] » . Elisabeth Hass, février 2021
« Sur le CD Frauenstimmen, les musiciennes suisses Kathrin Schmidlin et Anna Fortova mettent en lumière des œuvres demeurées dans l’ombre de leurs pairs masculins. Le 7 février dernier, la Suisse célébrait le cinquantenaire du droit de vote et d’éligibilité de ses citoyennes. Cette date, la violoncelliste Anna Fortova et la pianiste Kathrin Schmidlin l’avaient choisie pour publier chez Claves un précieux CD, entièrement au féminin. Frauenstimmen (voix de femmes) met en avant les répertoires de six compositrices classiques de provenances et de périodes différentes. [..] » - Gianluigi Bocelli, mai 2021
“[..] That's why we're all the more appreciative of the Swiss label Claves, which, with this new album, is highlighting one nineteenth-century and five twentieth-century female composers. The years are, in order of appearance: the Czech Vítezslava Kaprálová (1915-1940), the French Nadia (1887-1979) and Lili Boulanger (1893-1918), the Dutch Henriëtte Bosmans (1895-1952), the German Fanny Hensel (1805-1847) and the Swiss Stephanie Haensler (1986). What they all have in common is that they were excellent composers and, in Haensler's case, that she knew how to compose. To which I reply once again that anyone unfamiliar with this music could not suspect a woman behind it, could not label it as ‘feminine’ music. The same applies to the interpretation of these pieces: the cellist Anna Fortova, who lives and works in Switzerland, and the pianist Kathrin Schmidlin could just as easily have been men in their interpretations (in fact, I've never heard anyone say otherwise...). It might be a good idea to know that ‘Ni dónde, ni cómo’ was performed by the two ladies from the manuscript, so it hasn't yet been released by the press, and has therefore acquired the status of a world premiere.” - Aart van der Wal, February 2021
« Le duo Anna Fortova et Kathrin Schmidlin s'approprient à bras-le-corps des partitions 100 % féminines en passant du romantisme à nos jours. [..] » - Cecilia Viola, mars 2021
« [..] Die in Prag geborene Cellistin Anna Fortova (*1982) und die Schweizer Pianistin Kathrin Schmidlin (*1990) setzen den Schwerpunkt auf die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. [..»In den Trois morceaux pour piano (1914) von Lili Boulanger (1893–1918) beweist Kathrin Schmidlin beachtliches Können. Vor allem die Transparenz und Präzision im «Cortège» sind beeindruckend. [..] Den Schlusspunkt setzt die Komposition ni dónde, ni cómo von Stephanie Haensler (*1986), die Schmidlin und Fortova bei ihr in Auftrag gegeben haben. » - Niklaus Rüegg, März 2021
“Move over Beethoven, Bach and Brahms! It’s Bosmans, Boulanger and Boulanger in this fascinating Claves release of all-women composers, ranging across Romantic, Impressionist, Neo Classical and Modern genres, free forms as well as strict sonata form. Talent and vagaries of fate link these creative minds who just happen to be female. How refreshing to still discover ‘new’ compositions written, in some cases, almost 200 years ago! [..] Duo Anna Fortova, cello, and Kathrin Schmidlin, piano perform admirably.” - Robert Ekselman, October 2021
« Ce n’est pas parce que le style de ces compositrices s’apparente à celui de compositeurs célèbres que ce sont pour autant des épigones édulcorés. Les pièces du recueil «Das Jahr» de Fanny Hensel font immédiatement penser aux «Romances sans paroles» de son frère Felix Mendelssohn, avec le même don mélodique. Claude Debussy aurait pu inscrire à son catalogue les «Trois morceaux pour piano» de Lili Boulanger, dont la mort prématurée a brisé l’inspiration de sa sœur Nadia. Enfant prodige, Vítězslava Kaprálová, muse et amante de Bohuslav Martinů, avait autant de facilités que son maître. Quant à la «Sonate pour violoncelle et piano» d’Henriëtte Bosmans, cœur magistral de ce disque, elle se hisse à la hauteur des chefs-d’œuvre de Brahms ou de Rachmaninov. [..] » - Viktor Friesen, mars 2021
«Frauenstimmen» lautet der mächtige Titel einer CD, auf der die Cellistin Anna Fortova und die Pianistin Kathrin Schmidlin tolle Werke von sechs Komponistinnen spielen: von der Romantik bis in die Gegenwart, von Paris bis Prag. [..] » - Julia Stephan, März 2021
„Vor fünfzig Jahren, am 7. Februar 1971, wurde in der Schweiz endlich das Frauenstimmrecht auf Bundesebene eingeführt. Dieser zu 100 % weibliche Rekord möchte an dieses Ereignis erinnern, aber auch daran, dass Claves in der Schweiz (im Jahr 1968...) von einer Frau gegründet wurde: Marguerite Dütschler !“
FRAUENSTIMMEN
Mit Kompositionen aus Ost und West werden hier starke Stimmen von sechs Komponistinnen aus gegensätzlichen Kulturen vereinigt. Die Musik spannt einen weiten Bogen von der Romantik über den Impressionismus und Neoklassizismus bis zur Gegenwart. Bildhafte Eindrücke wechseln mit absoluter Musik ab, strenge Sonatenform mit freien Gebilden voll delikater Klangpoesie.
Das von Beethoven, Brahms, Bruckner, Bartók und weiteren B-Komponisten dominierte Standardrepertoire des 19. und 20. Jahrhunderts wird immer mehr von lange vergessenen oder unterdrückten Werken aufgefrischt, die von Komponistinnen mit demselben Anfangsbuchstaben stammen: Grażyna Bacewicz, Agathe Backer-Grøndahl, Elsa Barraine, Amy Marcy Beach, Sylvie Bodorová, Mel Bonis, Henriëtte Bosmans, Lili und Nadia Boulanger und Joanna Bruzdowicz.
Durch ihr tragisches Schicksal miteinander verbunden sind Lili Boulanger und Vítězslava Kaprálová, starben beide doch mit nur 24 Jahren.
Als Tochter des Janáček-Meisterschülers Václav Kaprál in Brno (Brünn) zur Welt gekommen, fiel Vítězslava Kaprálová (1915-1940) als musikalisches Wunderkind auf. Fünfjährig hatte sie ersten Klavierunterricht genossen, mit neun Jahren begann sie zu komponieren. Am Prager Konservatorium beim Dvořák-Schüler Vítězslav Novák (Komposition) und bei Václav Talich (Dirigieren) ausgebildet, lebte sie seit 1937 in Paris, wo sie abschliessende Kompositionsstudien bei Bohuslav Martinů betrieb. Einen durchschlagenden Erfolg erzielte sie 1938 mit der selbst dirigierten Aufführung ihrer Sinfonietta militare am 16. Fest der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik in London. Ihr schöpferischer Leitspruch lautete „Ich will es den Männern zeigen!“. Von zwei geplanten Ritornellen konnte sie im Todesjahr nur das hier vorliegende vollenden, das vor Frauenpower strotzt.
Schon mit fünfundzwanzig Jahren als Komponistin verstummt, schuf sich die in Paris geborene und gestorbene Nadia Juliette Boulanger (1887-1979) nur als Kompositionslehrerin einen Namen. Von den Trois Morceaux sind die ersten beiden aus früheren Orgelstücken hervorgegangen, das dritte ist eine mit Hispanismen angereicherte Originalkomposition.
Als erste Gewinnerin des legendären Grand Prix de Rome wurde die Pariserin Marie-Juliette Olga Lili Boulanger (1893-1918) über Nacht berühmt. Schon als Kind häufig erkrankt, starb sie zehn Tage vor dem Tod ihres Vorbildes Debussy am 15. März 1918. Die stimmungs- und ausdrucksvollen Szenen D‘un vieux jardin und D‘un jardin clair und den Cortège brachte die mit der Kantate Faust et Hélène ausgezeichnete Komponistin 1914 in Rom zu Papier. Kühne harmonische Rückungen fallen im ersten Stück auf, Debussy-Einflüsse in den beiden folgenden.
Henriëtte Hilda Bosmans (1895-1952) kam in Amsterdam zur Welt, wo sie am Konservatorium und privat beim Komponisten Willem Pijper studierte. Von ihr stammen nebst zahlreichen Liedern auf französische Texte mehrere Konzertstücke, ein Streichquartett und die 1919 komponierte Sonate in a-Moll für Violoncello und Klavier. Wuchtige Akkordschläge zu Beginn des majestätischen Kopfsatzes und in den Schlussstakten des vierten Satzes bilden einen zyklischen Zusammenhang.
Felix Mendelssohn Bartholdys Schwester Fanny Caecilia Hensel-Mendelssohn (1805-1847) wurde in Hamburg geboren, heiratete 1829 den Maler Wilhelm Hensel und starb in Leipzig. Der aus 12 Charakterstücken bestehende Zyklus Das Jahr von 1841 entstand als Echo auf eine Italienreise. Der Geist eines Liedes ohne Worte durchweht das Frühlingslied „Mai“. Im „Juli“ spitzt sich der Mittelteil dramatisch zu, tiefe Tremoli klingen unheilvoll und bilden den grössten Kontrast zu den melancholischen Empfindungen im „September. Am Flusse“. Im „November“ setzt „appassionato“ ein Novembersturm ein.
Stephanie Haensler wurde 1986 in Baden geboren und studierte an der Zürcher Hochschule der Künste bei Robert Zimansky (Violine) und Isabel Mundry (Komposition). Ihre Komposition „ni dónde, ni cómo“, das auf einem gegen Gewalt an Frauen protestierenden Text eines chilenischen Künstlerinnen-Kollektivs basiert, schrieb sie im Auftrag von Kathrin Schmidlin und Anna Fortova zum fünfzigjährigen Jubiläum des Schweizer Frauenstimmrechts 2021. Die Komponistin geht darin den Fragen nach, wo die Freiheit beginnt und was es heisst, eine Stimme und das Recht zu haben, sich zu äussern und mitbestimmen zu dürfen.
Die vielen differenzierten Ausdrucksbezeichnungen und Spielanweisungen bringen die Stimmen unterdrückter und missbrauchter Frauen mit feinsten emotionalen Abstufungen zum Ausdruck. Im gründlichen Ausloten von Klang und Geräusch beweist die gesellschaftlich engagierte Musikerin ihre kompositorisch brillante Meisterschaft.
Walter Labhart
REVIEWS
« [..] Imaginé pour célébrer le 50e anniversaire du suffrage féminin en Suisse par la violoncelliste Anna Fortova et la pianiste Kathrin Schmidlin, l’album «Frauenstimmen » (Voix de femmes) dresse le portrait de ces compositrices qui ont comme point commun d’avoir impressionné leurs contemporains par un talent musical hors du commun, sans pour autant entrer durablement au répertoire. La maigre place donnée à la femme n’est pas seule en cause. Si la maladie ne les avait pas fauchées à 24 ans, Lili Boulanger et Vitezslava Kapralova auraient certainement fait parler d’elles loin à la ronde. La compositrice tchèque n’a-t-elle pas affirmé «Je veux en montrer aux hommes»? La diatribe féministe de Stephanie Haensler (née en 1986) qui clôt le disque montre aussi de quel bois les compositrices d’aujourd’hui se chauffent! » - Matthieu Chenal, juin 2021
« Frauenstimmen lautet der mächtige Titel einer CD, auf der die Cellistin Anna Fortova und die Pianistin Kathrin Schmidlin tolle Werke von sechs Komponistinnen spielen: von der Romantik bis in die Gegenwart, von Paris bis Prag. Darunter zu finden «Ni donde, ni como» der Badener Komponistin Stephanie Haensler, das auf einen gegen Gewalt an Frauen protestierenden Text chilenischer Künstlerinnen baut. » - Christian Berzins, März 2021
« [..] Kathrin Schmidlin gab diese pianistischen Kostbarkeiten in der Villa Boveri mit unendlich fein abgestuftem Anschlag wieder. Den zarten Lyrismen der Pariser Komponistin, die wie ihre tschechische Kollegin Kapralová mit nur 24 Jahren gestorben war, wurde sie mit ungemein differenziertem Feingefühl im selben Masse gerecht wie den poetischen Qualitäten von vier Stücken aus dem Zyklus «Das Jahr» von Fanny Hensel- Mendelssohn. Von diesen genialen Charakterstücken fesselte durchgehend der hoch virtuos wiedergegebene «November » mit seinen aufwühlenden Herbststürmen. [..] » - Walter Labhart, Oktober 2020
« Vor fünf Jahren wurden Cellistin Anna Fortova und Pianistin Kathrin Schmidlin zum Duo. Hier spielen sie Werke von Komponistinnen aus drei Jahrhunderten. Fanny Hensel, Nadia und Lili Boulanger sind bis heute bekannt. Vitezslava Kapralova und Henriëtte Bosmans gilt es zu entdecken. Dieses vielfältige Programm gipfelt in einer Komposition der Aargauerin Stephanie Haensler, die sie zum 50. Jahrestag des Frauenstimmrechts schrieb. » - Frank von Niederhäusern, März 2021
« [..] Ici, la problématique politique de la liberté d'expression, du libre choix et de la contrainte rejoint les préoccupations de tout créateur. La Tchèque Anna Fortova et la Suisse Kathrin Schmidlin sont à la hauteur des enjeux par la qualité du son, l'homogénéité de leur équipe et la puissance expressive qui émane de leur engagement musical. » - Jacques Bonnaure, mai 2021
« [..] Einstieg und Abschluss des Albums sind besonders kraftvoll: Das Ritornell der tschechischen Komponistin Vitĕzslava Kapralova von 1940 springt virtuos von lyrischen Linien zu schnellen Laufen und Doppelgriffen. Die Weltersteinspielung des Stucks „ni donde, ni como“ der Komponistin Stephanie Haensler ist eine Auftragskomposition fur das Duo und erprobt auf knapp sieben Minuten die unterschiedlichsten Klang - und Gerauschfacetten des Cellos und des Klaviers. Die Stimmen unterdruckter Frauen sollen so horbar werden. Damit schlagt das in der Schweiz ansassige Duo den Bogen zum Titel des Albums: „Frauenstimmen“ bezieht sich zum einen auf das 50-jahrige Jubilaum des Frauenstimmrechts in der Schweiz und zum anderen darauf, dass die Stimmen der Frauen, der Komponistinnen in der Musik immer noch zu wenig horbar sind. Dass die Produktion mittels Crowdfunding finanziert werden musste, sagt dabei schon das meiste aus uber den Stand der Gleichberechtigung. » - Dorothee Riemer, Juli 2021
« [..] Die beiden Musikerinnen klingen und agieren sehr synchron. Die Tonqualität ist klar, rhythmisch agieren beide sehr präzise und eingespielt. Insgesamt ist dies eine souveräne Präsentation der Werke der Komponistinnen. Die CD biete einen schönen Einstieg in die Thematik der weiblichen Repräsentation und regt zum Nachdenken und Nachforschen an. Das Booklet in Deutsch und Englisch enthält neben den Biografien der Interpretinnen einen kurzen Überblick über die Komponistinnen und die hier eingespielten Werke. » - Anneke Link, April 2021
« Dans le domaine de la musique dite «savante», les compositrices sont nettement moins représentées et reconnues. Mais le 50e anniversaire du droit de vote des femmes permet à la violoncelliste Anna Fortova et à la pianiste Kathrin Schmidlin de rappeler qu’elles se sont battues pour se faire entendre. Les oeuvres en duo ou pour piano seul de ce disque mettent en valeur des Voix de femmes du XIXe au XXIe siècles, romantiques, impressionnistes, contemporaines. Qui n’ont rien à envier en force ni en inventivité. [..] » . Elisabeth Hass, février 2021
« Sur le CD Frauenstimmen, les musiciennes suisses Kathrin Schmidlin et Anna Fortova mettent en lumière des œuvres demeurées dans l’ombre de leurs pairs masculins. Le 7 février dernier, la Suisse célébrait le cinquantenaire du droit de vote et d’éligibilité de ses citoyennes. Cette date, la violoncelliste Anna Fortova et la pianiste Kathrin Schmidlin l’avaient choisie pour publier chez Claves un précieux CD, entièrement au féminin. Frauenstimmen (voix de femmes) met en avant les répertoires de six compositrices classiques de provenances et de périodes différentes. [..] » - Gianluigi Bocelli, mai 2021
“[..] That's why we're all the more appreciative of the Swiss label Claves, which, with this new album, is highlighting one nineteenth-century and five twentieth-century female composers. The years are, in order of appearance: the Czech Vítezslava Kaprálová (1915-1940), the French Nadia (1887-1979) and Lili Boulanger (1893-1918), the Dutch Henriëtte Bosmans (1895-1952), the German Fanny Hensel (1805-1847) and the Swiss Stephanie Haensler (1986). What they all have in common is that they were excellent composers and, in Haensler's case, that she knew how to compose. To which I reply once again that anyone unfamiliar with this music could not suspect a woman behind it, could not label it as ‘feminine’ music. The same applies to the interpretation of these pieces: the cellist Anna Fortova, who lives and works in Switzerland, and the pianist Kathrin Schmidlin could just as easily have been men in their interpretations (in fact, I've never heard anyone say otherwise...). It might be a good idea to know that ‘Ni dónde, ni cómo’ was performed by the two ladies from the manuscript, so it hasn't yet been released by the press, and has therefore acquired the status of a world premiere.” - Aart van der Wal, February 2021
« Le duo Anna Fortova et Kathrin Schmidlin s'approprient à bras-le-corps des partitions 100 % féminines en passant du romantisme à nos jours. [..] » - Cecilia Viola, mars 2021
« [..] Die in Prag geborene Cellistin Anna Fortova (*1982) und die Schweizer Pianistin Kathrin Schmidlin (*1990) setzen den Schwerpunkt auf die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. [..»In den Trois morceaux pour piano (1914) von Lili Boulanger (1893–1918) beweist Kathrin Schmidlin beachtliches Können. Vor allem die Transparenz und Präzision im «Cortège» sind beeindruckend. [..] Den Schlusspunkt setzt die Komposition ni dónde, ni cómo von Stephanie Haensler (*1986), die Schmidlin und Fortova bei ihr in Auftrag gegeben haben. » - Niklaus Rüegg, März 2021
“Move over Beethoven, Bach and Brahms! It’s Bosmans, Boulanger and Boulanger in this fascinating Claves release of all-women composers, ranging across Romantic, Impressionist, Neo Classical and Modern genres, free forms as well as strict sonata form. Talent and vagaries of fate link these creative minds who just happen to be female. How refreshing to still discover ‘new’ compositions written, in some cases, almost 200 years ago! [..] Duo Anna Fortova, cello, and Kathrin Schmidlin, piano perform admirably.” - Robert Ekselman, October 2021
« Ce n’est pas parce que le style de ces compositrices s’apparente à celui de compositeurs célèbres que ce sont pour autant des épigones édulcorés. Les pièces du recueil «Das Jahr» de Fanny Hensel font immédiatement penser aux «Romances sans paroles» de son frère Felix Mendelssohn, avec le même don mélodique. Claude Debussy aurait pu inscrire à son catalogue les «Trois morceaux pour piano» de Lili Boulanger, dont la mort prématurée a brisé l’inspiration de sa sœur Nadia. Enfant prodige, Vítězslava Kaprálová, muse et amante de Bohuslav Martinů, avait autant de facilités que son maître. Quant à la «Sonate pour violoncelle et piano» d’Henriëtte Bosmans, cœur magistral de ce disque, elle se hisse à la hauteur des chefs-d’œuvre de Brahms ou de Rachmaninov. [..] » - Viktor Friesen, mars 2021
«Frauenstimmen» lautet der mächtige Titel einer CD, auf der die Cellistin Anna Fortova und die Pianistin Kathrin Schmidlin tolle Werke von sechs Komponistinnen spielen: von der Romantik bis in die Gegenwart, von Paris bis Prag. [..] » - Julia Stephan, März 2021
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