(2023) HEIMAT - Friedrich Theodor Fröhlich: Lieder
Kategorie(n): Operngesang Raritäten
Instrument(e): Fortepiano
Gesangsstimme(n): Tenor
Hauptkomponist: Friedrich Theodor Fröhlich
CD-Set: 1
Katalog Nr.:
CD 3089
Freigabe: 01.12.2023
EAN/UPC: 7619931308920
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HEIMAT - FRIEDRICH THEODOR FRÖHLICH: LIEDER
Geboren am 20. Februar 1803 in Brugg, zeigte Friedrich Theodor Fröhlich schon früh eine Begabung für Musik. Er begann 1822 in Basel und 1823 in Berlin zunächst ein Jurastudium, das er aber zugunsten seiner musikalischen Weiterbildung aufgab. In Berlin erhielt er Unterricht von den Musikpädagogen Karl Friedrich Zelter, Bernhard Klein und Ludwig Berger. Er lernte dabei auch den jüngeren Felix Mendelssohn kennen. Es folgte eine reiche Schaffensperiode. Zahlreiche Lieder und Chöre, Streichquartette und eine Sinfonie entstanden, und einige seiner Liedersammlungen wurden sogar in deutschen Verlagen veröffentlicht. Dennoch wollte es ihm nicht recht gelingen, sich in Berlin eine unabhängige Existenz als Musiker aufzubauen. Voller Hoffnung auf einen fruchtbaren Boden für seine kompositorische und musikpädagogische Arbeit kehrte er 1830 in die Schweiz zurück. In Aarau erhielt er an der Kantonsschule eine Teilzeitstelle als Musiklehrer. Daneben leitete er Chöre und ein Liebhaberorchester und erteilte Privatunterricht. Neben dem ermüdenden Brotberuf widmete er die spärliche Freizeit dem Komponieren. Das reiche Musikleben von Berlin fehlte ihm aber. Finanzielle Sorgen, mangelnde Beachtung durch Verleger und Publikum und private Probleme führten schliesslich dazu, dass er im Oktober 1836 in Aarau in den Fluten der Aare freiwillig aus dem Leben schied. Er hinterliess eine grosse Anzahl Musikhandschriften, die rasch in Vergessenheit gerieten, jedoch erhalten geblieben sind.
Johannes Vigfusson
www.froehlich-gesellschaft.com
Über dieses Album
Heute ist Theodor Fröhlich vor allem für seine Chorwerke bekannt. Doch war das Kunstlied ein fester Bestandteil seines Schaffens, und er hinterließ über 200 Klavierstücke und 18 Liederzyklen, die größtenteils in Vergessenheit geraten sind. Für diese CD suchten wir einige Schätze aus diesem Fundus. In ihnen hat Fröhlich seinen eigenen Stil gefunden, wie er die Dichtung geschickt durch Tempo- und Affektwechsel unterstreicht, um den Text sinnlich darzustellen. Dabei wählten wir bewusst jene Lieder aus, die einen Bezug zum Thema «Heimat» haben.
Es gibt kaum ein Wort, das so viele Emotionen und Assoziationen auslöst wie das Wort «Heimat». Jeder hat seine eigene Heimat und doch ist es kaum zu beschreiben, was sie ausmacht. Die meisten denken zuerst wohl an einen örtlich begrenzten Raum, wobei bereits da die Grenze nicht klar definiert werden kann. Ist es ein Haus, eine Ortschaft, ein Land, eine Familie, eine Glaubensgemeinschaft oder eine Person? Wissenschaftlich gibt es keine genaue Definition von Heimat und so wollen wir mit diesem Programm verschiedene Aspekte von ihr beleuchten.
In den Lieder an Meieli (1827,) gedichtet von August Heinrich Hoffman von Fallersleben (1798-1874), sucht der Protagonist die Heimat in seiner Geliebten. In ihr ist er «eingewiegt in Fried’ und Ruh» und findet nur in ihren Augen den Himmel. In diesen sechs Liedern fällt die Experimentierfreudigkeit des jungen Komponisten besonders auf: Die verschiedensten Variationen in Tempo und Tonart werden mit anspruchsvollen und überraschenden Zwischenspielen vom Klavier verbunden, während der Ambitus des Sänger (A – b’) voll ausgeschöpft wird. Auch die Anweisungen sind bemerkenswert, wie zum Beispiel «Mit willkürlicher, deklamatorischer freier Bewegung» oder «Mit Innigkeit und wehmühtiger Sehnsucht“.
Johann Ludwig Tiecks (1773-1853) Wonne der Einsamkeit (1826) Vertonung glänzt vor allem durch die Ruhe, die das Stück prägt. Das dreifache Wiederholen des Hauptthemas «O holde Einsamkeit» führen den Hörer immer wieder zurück an den Sehnsuchtsort des inneren Friedens.
Hyperions Schicksalslied (1830), gedichtet von Johann Christian Friedrich Hölderlin (1770-1843), steht sowohl thematisch als auch musikalisch im Kontrast zu Wonne der Einsamkeit. Der aus der Heimat verstoßene Titan Hyperion beklagt sein Leid und das der Menschen im Kontrast zu den „keusch bewahrten seligen Genien“ auf dem Olymp. Musikalisch baut das Stück eine große Spannung auf, indem es sehr ruhig anfängt und sich rhythmisch und dynamisch allmählich intensiviert. Rückkehr in die Heimath (1830), ebenfalls von Hölderlin gedichtet, schildert das Gefühl, wenn man in die vertrauten Gefilde mit all den Geräuschen und Gerüchen wiederkehrt. Fröhlich vertont es mit einer bewegten Klavierbegleitung, die sich erst wandelt, sobald der Dichter von den sehnenden Erinnerungen spricht und bei der Rede vom Vaterland beinahe in eine pathetische „Nationalhymne“ wechselt.
Wie viele seiner Werke, wurde Ihr Heimatfluren (1830) nie veröffentlicht und ist nur mit „Recitativ & Aria“ betitelt. Obwohl der Dichter nicht genannt wird, steht die Vermutung im Raum, dass Theodor selbst oder sein Bruder Abraham Emanuel Fröhlich den Text verfasst hat. Das relativ lange Rezitativ ist quasi ein Dialog zwischen dem Sänger und dem Pianisten, welcher immer wieder kleine bildhaften Kommentare hinzufügt. In der dreiteiligen Arie steigert das Tempo von einem gemütlichen Allegretto über ein tief berührendes Larghetto, was schlussendlich in ein opernartiges Allegro Finale hervorbricht.
Es ist wohl kein Zufall, dass sich die drei Lieder von 1830 mit dem Thema Heimat befassen. Fröhlich kehrte da von seiner Ausbildungszeit in Berlin in die Schweiz zurück.
RAPHAEL HÖHN
Der Tenor Raphael Höhn schloss einen Master im „klassischen Gesang“ an der ZHdK und einen Master in Vertiefung “Alte Musik” am königlichen Konservatorium in Den Haag ab. Als Solist ist er in ganz Europa und Amerika tätig und arbeitete mit namhaften Dirigenten wie Ton Koopman, Frans Bruggen und Howard Griffiths und mit dem NDR Chor, der Nederlandse Bachvereniging, dem Gewandhausorchester oder dem RIAS Kammerchor zusammen. Sein Weg führte ihn unter anderem an das Lucerne Festival, die Händel Festspiele Göttingen, das Festival des Saintes und an das Bachfest Leipzig. Zudem singt er in den professionellen Ensembles Voces Suaves und Vox Luminis. Er ist Gewinner des Studienpreises des Migros-Kulturprozents und Bachpreisträger.
SHIN HWANG
Nach seinem Studium an der University of Michigan in Ann Arbor bei Arthur Greene und Penelope Crawford hat der amerikanische Pianist Shin Hwang verschiedene Preise gewonnen, unter anderem Fulbright und DAAD, um Cembalo und Fortepiano am Königlichen Konservatorium in Den Haag bei Jacques Ogg und an der Musikhochschule Freiburg bei Robert Hill zu studieren. Im Anschluss promovierte er an der Cornell University bei Malcolm Bilson. Als Solist und Kammermusiker, gab er in ganz Europa und in den USA Konzerte, wie zum Beispiel am Utrecht Oude Muziek Festival, AMUZ Festival in Antwerp, Academy of Early Music Concert Series, Yale University, und Library of Congress Lecture Series in Washington DC. Er ist Preisträger des 1st International Westfield Fortepiano Competition.
About the instrument
Um einen möglichst authentischen Klang zu erzeugen, wurde diese CD-Einspielung auf dem Schöfstosser Flügel (gebaut zwischen 1804 und 1811) aufgenommen, welcher im Museum Blumenstein in Solothurn steht. Donat Schöffstoss (1773-1881) galt als einer der bekanntesten Wiener Klavierbauer seiner Zeit. Mit seiner Wiener Hammer-Mechanik auf einem Schlitten, vier Pedalen (Verschiebung, Dämpfung, Verlängerung und Janitscharen Effekt) sowie einer zweiten Dämpfung per Kniedrücker sind verschiedenste Klangfarben aus dem Flügel zu holen.
REVIEWS
« [..] À la manière de Zelter, le professeur de Fröhlich, mais aussi de Johann Friedrich Reichardt (1752-1814), autre ami de Goethe, une unité lyrique et musicale règne tout au long de ce récital racé et élégant, et l’ambiance qui règne est celle d’une réelle fraîcheur d’inspiration. Le ténor suisse Raphael Höhn (°1984), qui a étudié à Zurich et à La Haye et a été lauréat du Concours international de Leipzig en 2016, s’investit avec une conviction communicative, grâce à une voix sensible aux nuances et aux subtilités des lieder, à la fois mélancoliques et légers. Le pianiste américain Shin Hwang, qui a étudié au Michigan, mais aussi à La Haye et à Freiburg, joue ici sur un pianoforte du facteur viennois Donat Schöfstoss (1773-1811), construit entre 1804 et 1811, qui est la propriété du Musée Blumenstein de Solothurn, en Suisse. Un plaisir esthétique vient s’ajouter, grâce à la sonorité chaleureuse de cet instrument ancien, créant ainsi un climat qui rend justice aux lieder raffinés de Fröhlich. Une belle découverte, qui plaira aux amateurs du genre. » - Jean Lacroix, novembre 2023
«[..] Die CD enthalt insgesamt elf Klavierlieder, darunter sechs Lieder an Meieli, die Wonne der Einsamkeit, Hyperions Schicksalslied, die Rückkehr in die Heimat und Ihr Heimatfluren, bestehend aus einem Rezitativ und einer Arie. Klanglich erinnern diese Lieder an Klavierlieder von Franz Schubert oder Robert Schumann durch die deutliche Textvertonung, die erlauternde und umspielende Klavierbegleitung und die Orientierung an Gefuhlswelten und Naturereignissen der Romantik. Die Liedauswahl von Hohn und Hwang beinhaltet uberwiegend Lieder langsamerer Tempi, die teilweise etwas gleichformig und ausdruckslos dargeboten werden. Hohn jedoch besticht durch eine klare Intonation, eine uberaus verstandliche Diktion, der Pianist Hwang durch eine bildgewaltige, wohldurchdachte und nuancierte Begleitung auf dem Fortepiano, genauer auf dem Schofstosser Flugel (zwischen 1804 und 1811 gebaut) aus dem Museum Blumenstein in Solothurn. Aufgenommen wurde die CD im Februar 2022 im Tonstudio Waldenburg (Schweiz). Die Aufnahmequalitat ist ausgezeichnet.» - Claudia Behn, Juli 2024
« [..] Deux artistes attachants, sous l’égide du label Claves, ont enregistré en première mondiale des Lieder de notre compositeur. Leur réalisation est à saluer en raison de leurs qualités interprétatives engagées mais surtout respectueuses de critères correspondant justement à l’époque esthétique charnière de leur composition entre monde classique germano-autrichien omniprésent et surgissement d’un romantisme encore modeste. Le ténor Raphael Höhn, élève de l’école de musique de Zurich puis du Conservatoire royal de La Hague, se produit en soliste et avec orchestre en Europe et aux États-Unis et chante dans des ensembles tels que Voces Suaves et Vox Luminis. Le pianiste américain Shin Hwang mène de son côté une très honorable carrière de soliste, accompagnateur et chambriste. Son association avec Raphael Höhn dans ce répertoire méconnu est une vraie réussite. Son jeu délicat habille met en valeur la voix de Höhn tout en magnifiant les poèmes allemands parmi les plus notables écrits par Hoffmann von Fallersleben, Ludwig Tieck, Friedrich Hölderlin. Le ténor avec son phrasé clair, sobre et naturel, son timbre chaud et généreux, se plonge dans les poésies sélectionnées, sans leur accorder, à raison, de théâtralité excessive. Une découverte bienvenue, parfaitement exécutée, apte à enrichir nos connaissances par trop ténues sur ce compositeur suisse. » - Jean-Luc Caron, décembre 2023
Geboren am 20. Februar 1803 in Brugg, zeigte Friedrich Theodor Fröhlich schon früh eine Begabung für Musik. Er begann 1822 in Basel und 1823 in Berlin zunächst ein Jurastudium, das er aber zugunsten seiner musikalischen Weiterbildung aufgab. In Berlin erhielt er Unterricht von den Musikpädagogen Karl Friedrich Zelter, Bernhard Klein und Ludwig Berger. Er lernte dabei auch den jüngeren Felix Mendelssohn kennen. Es folgte eine reiche Schaffensperiode. Zahlreiche Lieder und Chöre, Streichquartette und eine Sinfonie entstanden, und einige seiner Liedersammlungen wurden sogar in deutschen Verlagen veröffentlicht. Dennoch wollte es ihm nicht recht gelingen, sich in Berlin eine unabhängige Existenz als Musiker aufzubauen. Voller Hoffnung auf einen fruchtbaren Boden für seine kompositorische und musikpädagogische Arbeit kehrte er 1830 in die Schweiz zurück. In Aarau erhielt er an der Kantonsschule eine Teilzeitstelle als Musiklehrer. Daneben leitete er Chöre und ein Liebhaberorchester und erteilte Privatunterricht. Neben dem ermüdenden Brotberuf widmete er die spärliche Freizeit dem Komponieren. Das reiche Musikleben von Berlin fehlte ihm aber. Finanzielle Sorgen, mangelnde Beachtung durch Verleger und Publikum und private Probleme führten schliesslich dazu, dass er im Oktober 1836 in Aarau in den Fluten der Aare freiwillig aus dem Leben schied. Er hinterliess eine grosse Anzahl Musikhandschriften, die rasch in Vergessenheit gerieten, jedoch erhalten geblieben sind.
Johannes Vigfusson
www.froehlich-gesellschaft.com
Über dieses Album
Heute ist Theodor Fröhlich vor allem für seine Chorwerke bekannt. Doch war das Kunstlied ein fester Bestandteil seines Schaffens, und er hinterließ über 200 Klavierstücke und 18 Liederzyklen, die größtenteils in Vergessenheit geraten sind. Für diese CD suchten wir einige Schätze aus diesem Fundus. In ihnen hat Fröhlich seinen eigenen Stil gefunden, wie er die Dichtung geschickt durch Tempo- und Affektwechsel unterstreicht, um den Text sinnlich darzustellen. Dabei wählten wir bewusst jene Lieder aus, die einen Bezug zum Thema «Heimat» haben.
Es gibt kaum ein Wort, das so viele Emotionen und Assoziationen auslöst wie das Wort «Heimat». Jeder hat seine eigene Heimat und doch ist es kaum zu beschreiben, was sie ausmacht. Die meisten denken zuerst wohl an einen örtlich begrenzten Raum, wobei bereits da die Grenze nicht klar definiert werden kann. Ist es ein Haus, eine Ortschaft, ein Land, eine Familie, eine Glaubensgemeinschaft oder eine Person? Wissenschaftlich gibt es keine genaue Definition von Heimat und so wollen wir mit diesem Programm verschiedene Aspekte von ihr beleuchten.
In den Lieder an Meieli (1827,) gedichtet von August Heinrich Hoffman von Fallersleben (1798-1874), sucht der Protagonist die Heimat in seiner Geliebten. In ihr ist er «eingewiegt in Fried’ und Ruh» und findet nur in ihren Augen den Himmel. In diesen sechs Liedern fällt die Experimentierfreudigkeit des jungen Komponisten besonders auf: Die verschiedensten Variationen in Tempo und Tonart werden mit anspruchsvollen und überraschenden Zwischenspielen vom Klavier verbunden, während der Ambitus des Sänger (A – b’) voll ausgeschöpft wird. Auch die Anweisungen sind bemerkenswert, wie zum Beispiel «Mit willkürlicher, deklamatorischer freier Bewegung» oder «Mit Innigkeit und wehmühtiger Sehnsucht“.
Johann Ludwig Tiecks (1773-1853) Wonne der Einsamkeit (1826) Vertonung glänzt vor allem durch die Ruhe, die das Stück prägt. Das dreifache Wiederholen des Hauptthemas «O holde Einsamkeit» führen den Hörer immer wieder zurück an den Sehnsuchtsort des inneren Friedens.
Hyperions Schicksalslied (1830), gedichtet von Johann Christian Friedrich Hölderlin (1770-1843), steht sowohl thematisch als auch musikalisch im Kontrast zu Wonne der Einsamkeit. Der aus der Heimat verstoßene Titan Hyperion beklagt sein Leid und das der Menschen im Kontrast zu den „keusch bewahrten seligen Genien“ auf dem Olymp. Musikalisch baut das Stück eine große Spannung auf, indem es sehr ruhig anfängt und sich rhythmisch und dynamisch allmählich intensiviert. Rückkehr in die Heimath (1830), ebenfalls von Hölderlin gedichtet, schildert das Gefühl, wenn man in die vertrauten Gefilde mit all den Geräuschen und Gerüchen wiederkehrt. Fröhlich vertont es mit einer bewegten Klavierbegleitung, die sich erst wandelt, sobald der Dichter von den sehnenden Erinnerungen spricht und bei der Rede vom Vaterland beinahe in eine pathetische „Nationalhymne“ wechselt.
Wie viele seiner Werke, wurde Ihr Heimatfluren (1830) nie veröffentlicht und ist nur mit „Recitativ & Aria“ betitelt. Obwohl der Dichter nicht genannt wird, steht die Vermutung im Raum, dass Theodor selbst oder sein Bruder Abraham Emanuel Fröhlich den Text verfasst hat. Das relativ lange Rezitativ ist quasi ein Dialog zwischen dem Sänger und dem Pianisten, welcher immer wieder kleine bildhaften Kommentare hinzufügt. In der dreiteiligen Arie steigert das Tempo von einem gemütlichen Allegretto über ein tief berührendes Larghetto, was schlussendlich in ein opernartiges Allegro Finale hervorbricht.
Es ist wohl kein Zufall, dass sich die drei Lieder von 1830 mit dem Thema Heimat befassen. Fröhlich kehrte da von seiner Ausbildungszeit in Berlin in die Schweiz zurück.
RAPHAEL HÖHN
Der Tenor Raphael Höhn schloss einen Master im „klassischen Gesang“ an der ZHdK und einen Master in Vertiefung “Alte Musik” am königlichen Konservatorium in Den Haag ab. Als Solist ist er in ganz Europa und Amerika tätig und arbeitete mit namhaften Dirigenten wie Ton Koopman, Frans Bruggen und Howard Griffiths und mit dem NDR Chor, der Nederlandse Bachvereniging, dem Gewandhausorchester oder dem RIAS Kammerchor zusammen. Sein Weg führte ihn unter anderem an das Lucerne Festival, die Händel Festspiele Göttingen, das Festival des Saintes und an das Bachfest Leipzig. Zudem singt er in den professionellen Ensembles Voces Suaves und Vox Luminis. Er ist Gewinner des Studienpreises des Migros-Kulturprozents und Bachpreisträger.
SHIN HWANG
Nach seinem Studium an der University of Michigan in Ann Arbor bei Arthur Greene und Penelope Crawford hat der amerikanische Pianist Shin Hwang verschiedene Preise gewonnen, unter anderem Fulbright und DAAD, um Cembalo und Fortepiano am Königlichen Konservatorium in Den Haag bei Jacques Ogg und an der Musikhochschule Freiburg bei Robert Hill zu studieren. Im Anschluss promovierte er an der Cornell University bei Malcolm Bilson. Als Solist und Kammermusiker, gab er in ganz Europa und in den USA Konzerte, wie zum Beispiel am Utrecht Oude Muziek Festival, AMUZ Festival in Antwerp, Academy of Early Music Concert Series, Yale University, und Library of Congress Lecture Series in Washington DC. Er ist Preisträger des 1st International Westfield Fortepiano Competition.
About the instrument
Um einen möglichst authentischen Klang zu erzeugen, wurde diese CD-Einspielung auf dem Schöfstosser Flügel (gebaut zwischen 1804 und 1811) aufgenommen, welcher im Museum Blumenstein in Solothurn steht. Donat Schöffstoss (1773-1881) galt als einer der bekanntesten Wiener Klavierbauer seiner Zeit. Mit seiner Wiener Hammer-Mechanik auf einem Schlitten, vier Pedalen (Verschiebung, Dämpfung, Verlängerung und Janitscharen Effekt) sowie einer zweiten Dämpfung per Kniedrücker sind verschiedenste Klangfarben aus dem Flügel zu holen.
REVIEWS
« [..] À la manière de Zelter, le professeur de Fröhlich, mais aussi de Johann Friedrich Reichardt (1752-1814), autre ami de Goethe, une unité lyrique et musicale règne tout au long de ce récital racé et élégant, et l’ambiance qui règne est celle d’une réelle fraîcheur d’inspiration. Le ténor suisse Raphael Höhn (°1984), qui a étudié à Zurich et à La Haye et a été lauréat du Concours international de Leipzig en 2016, s’investit avec une conviction communicative, grâce à une voix sensible aux nuances et aux subtilités des lieder, à la fois mélancoliques et légers. Le pianiste américain Shin Hwang, qui a étudié au Michigan, mais aussi à La Haye et à Freiburg, joue ici sur un pianoforte du facteur viennois Donat Schöfstoss (1773-1811), construit entre 1804 et 1811, qui est la propriété du Musée Blumenstein de Solothurn, en Suisse. Un plaisir esthétique vient s’ajouter, grâce à la sonorité chaleureuse de cet instrument ancien, créant ainsi un climat qui rend justice aux lieder raffinés de Fröhlich. Une belle découverte, qui plaira aux amateurs du genre. » - Jean Lacroix, novembre 2023
«[..] Die CD enthalt insgesamt elf Klavierlieder, darunter sechs Lieder an Meieli, die Wonne der Einsamkeit, Hyperions Schicksalslied, die Rückkehr in die Heimat und Ihr Heimatfluren, bestehend aus einem Rezitativ und einer Arie. Klanglich erinnern diese Lieder an Klavierlieder von Franz Schubert oder Robert Schumann durch die deutliche Textvertonung, die erlauternde und umspielende Klavierbegleitung und die Orientierung an Gefuhlswelten und Naturereignissen der Romantik. Die Liedauswahl von Hohn und Hwang beinhaltet uberwiegend Lieder langsamerer Tempi, die teilweise etwas gleichformig und ausdruckslos dargeboten werden. Hohn jedoch besticht durch eine klare Intonation, eine uberaus verstandliche Diktion, der Pianist Hwang durch eine bildgewaltige, wohldurchdachte und nuancierte Begleitung auf dem Fortepiano, genauer auf dem Schofstosser Flugel (zwischen 1804 und 1811 gebaut) aus dem Museum Blumenstein in Solothurn. Aufgenommen wurde die CD im Februar 2022 im Tonstudio Waldenburg (Schweiz). Die Aufnahmequalitat ist ausgezeichnet.» - Claudia Behn, Juli 2024
« [..] Deux artistes attachants, sous l’égide du label Claves, ont enregistré en première mondiale des Lieder de notre compositeur. Leur réalisation est à saluer en raison de leurs qualités interprétatives engagées mais surtout respectueuses de critères correspondant justement à l’époque esthétique charnière de leur composition entre monde classique germano-autrichien omniprésent et surgissement d’un romantisme encore modeste. Le ténor Raphael Höhn, élève de l’école de musique de Zurich puis du Conservatoire royal de La Hague, se produit en soliste et avec orchestre en Europe et aux États-Unis et chante dans des ensembles tels que Voces Suaves et Vox Luminis. Le pianiste américain Shin Hwang mène de son côté une très honorable carrière de soliste, accompagnateur et chambriste. Son association avec Raphael Höhn dans ce répertoire méconnu est une vraie réussite. Son jeu délicat habille met en valeur la voix de Höhn tout en magnifiant les poèmes allemands parmi les plus notables écrits par Hoffmann von Fallersleben, Ludwig Tieck, Friedrich Hölderlin. Le ténor avec son phrasé clair, sobre et naturel, son timbre chaud et généreux, se plonge dans les poésies sélectionnées, sans leur accorder, à raison, de théâtralité excessive. Une découverte bienvenue, parfaitement exécutée, apte à enrichir nos connaissances par trop ténues sur ce compositeur suisse. » - Jean-Luc Caron, décembre 2023
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